Optimale Verfahren zur Energieeffizienz in der Autoglasproduktion

In diesem Beitrag geben wir einige praktische Tipps zur Optimierung des Energieverbrauchs in der Autoglasproduktion. Von der Vorverarbeitung bis zur Endkontrolle gibt es bei jedem Schritt ein großes Potenzial.

Die jüngste Energiekrise hat Energieeinsparung und -effizienz zur obersten Priorität gemacht. Neue Vorschriften und die Verpflichtung zur Kohlenstoffneutralität zwingen die Unternehmen, ihren Energieverbrauch in allen Bereichen des Betriebs zu ändern. Wie alle anderen sind auch die Automobilhersteller gezwungen, den Schritt zur Kohlenstoffneutralität zu beschleunigen. Und Energieeinsparungen bei der Autoglasproduktion sind genauso wichtig wie bei allen anderen Teilen.

Tipps zum Energiesparen in verschiedenen Prozessschritten

Bei der Vorverarbeitung von Glas

Die Vorverarbeitung verbraucht weit weniger Energie als andere Schritte der Automobilglasproduktion. Aber jede Einsparung zählt. Wenn es also eine Möglichkeit gibt, die Energieeffizienz bei der Vorverarbeitung zu optimieren, sollten wir das unbedingt wissen.

Im Gegensatz zu anderen Schritten der Glasproduktion hat dieser Schritt ein gutes Potenzial, Ihnen zu helfen, Energie zu gewinnen. Da die Vorverarbeitung von Glas in der Regel aus vielen Bewegungen besteht, ist das Abbremsen der Werkzeuge durch Elektromotoren ein guter Moment, um Energie einzufangen und in das Stromnetz einzuspeisen.

Mit Geräten, die weniger bewegliche Teile haben und Energie auffangen, können Sie bis zu einem Drittel der Energie einsparen, die für herkömmliche Vorbearbeitungsmaschinen benötigt wird.

Für weitere Energieeinsparungen ist es wichtig, den Materialabfall in diesem Schritt des Prozesses zu reduzieren. Hier können moderne Anwendungen zur Glaspositionierung helfen, eine gleichbleibende Qualität und weniger Ausschuss bei der Produktion zu erzielen.

Glaston CHAMP EVO Verarbeitungslinie mit modernen Glaspositionierungsanwendungen verfügbar

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Beim Biegen und Härten von Glas

Das Biegen und Härten sind die bei weitem energieintensivsten Prozesse in der Autoglasherstellung. Daher haben sie auch das größte Potenzial für eine werksweite Kostenreduzierung.

Eine der einfachsten Möglichkeiten, den Energieverbrauch beim Vorspannen von Glas zu optimieren, besteht darin, den Ofen bis zum Maximum zu beladen. Leider ist dies oft zu schwierig zu erreichen.

Die Konvektionserwärmungstechnologie bietet eine Lösung für dieses Problem. Die Konvektion folgt dem Glas durch den Heizzyklus und gibt nur so viel Wärme ab, wie für eine bestimmte Beladung erforderlich ist. Das bedeutet, dass selbst bei einer geringen Bettenauslastung hohe Einsparungen möglich sind.

Darüber hinaus sorgt die Konvektion für eine bessere Heizkontrolle und eine höhere Leistung.

Beim Biegen von Glas

Beim Biegen von Automobilglas gibt es viele Dinge zu beachten, wenn es um die Verbesserung der Energieeffizienz geht.

Erstens ist die Heiztechnologie entscheidend. Auch hier sollten Sie bedenken, dass die Konvektionsheizung eine bessere Wärmeübertragungsrate hat als die Strahlungsheizung. Eine gezielte und effiziente Wärmeübertragung bedeutet wiederum, dass weniger Energie während des Prozesses verloren geht.

Darüber hinaus sorgt die Konvektion für eine gleichmäßige Erwärmung sowohl der transparenten als auch der bedruckten Oberflächen. Bei der Produktion von Windschutzscheiben und Schiebedächern ermöglicht die Konvektion die Minimierung der Anzahl der altmodischen Reflexionsplatten, was zu weiteren Energieeinsparungen pro produzierter Einheit führt.

Zweitens verringert die Konvektionsheizung den Bedarf an zusätzlichen Bauteilen im Werkzeug, wie z.B. Saugplatten oder Strahlungsschilde, die traditionell benötigt werden, um die Überhitzung des Schwarzdrucks zu kompensieren. Daher sinken das Gewicht der Werkzeuge und der Energieverbrauch.

Drittens ist die Größe wichtig. Es ist sinnvoll, genau die richtige Kammergröße für den Markt zu haben, den Sie bedienen. Eine zu große Kammer bedeutet, dass mehr Energie als nötig verbraucht wird.

Viertens: Isolierung ist wichtig. Es ist gut, darauf zu achten, dass der Rahmen des Waggons gut isoliert ist. Auf diese Weise wird bei jedem Zyklus weniger Stahlmasse unnötig erhitzt.

Fünftens: Ein schönes Design ist nicht nur Show. Hinter jedem Design muss ein solides strategisches Denken stehen. So bilden beispielsweise Heizelemente der neuen Generation, die in Rillen in der Ofenkammer angebracht sind, eine ideale Reflexionsfläche für die Strahlung, wodurch der Erhitzungsprozess viel effizienter wird. Im Prinzip verstärken sie den Fokus der Wärme und minimieren die Streuung der Strahlung.

Und wenn das Design Ihrer Anlage die natürliche Kühlung unterstützt, haben Sie mehrere zusätzliche Möglichkeiten, Energie zu sparen. Wenn die Anlage eine seitliche Entladung zulässt, benötigen Sie zum Beispiel weniger Zeit, um den Wagen für den nächsten Zyklus wieder aufzuheizen. Das Glas kann bei höheren Temperaturen entladen werden, und der Waggon muss nicht vollständig abgekühlt werden.

Sechstens: Leichte, aber robuste Formen machen den Unterschied. Je leichter die Formen sind, desto weniger Energie wird für den Prozess benötigt. Aus diesem Grund sollte die Ausbildung im Formenbau nicht vernachlässigt werden.

Aktive Konvektion für die Glasvorwärmung des Glaston MATRIX Windschutzscheiben-Biegeofens.

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Bei der Glaslaminierung

Bei der Beschichtung von Windschutzscheiben und Schiebedächern sind Entlüftungsanlagen mit Vakuumringen hilfreich. Bei diesen Systemen ist die Masse der Werkzeuge – und folglich der Energieverbrauch – im Vergleich zu Vakuumsacksystemen sehr gering.

Zusammenfassung

Wie Sie sehen, kann schon eine kleine Schulung zu den besten Praktiken ausreichen, um Ihre ständig steigenden Energierechnungen zu senken. Aber noch mehr messbare Ergebnisse erzielen Sie, wenn Sie die vorhandenen Maschinen mit fortschrittlicherer Technologie aufrüsten. Schließlich führen Investitionen wie diese nicht nur zu unmittelbaren Kostensenkungen, sondern tragen langfristig auch zu nachhaltigen Geschäftspraktiken bei, die auf die Eindämmung des Klimawandels abzielen.

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Über den Autor

Jukka Immonen

Jukka arbeitet als Produktmanager für Wärmebehandlungsprodukte für die Automobilindustrie bei Glaston. Er begeistert sich dafür, dass einfache und zuverlässige Maschinen für ihren speziellen Zweck gebaut werden. Jukka ist ein großer Fan des finnischen Baseballs und des Motorsports. In seiner Freizeit sieht er gerne Fernsehsendungen wie Gold Rush, Wheeler Dealers und How Things Work.